Mittwoch, 16. Januar 2013

Böse Killerspiele, vielleicht

Kann denn nicht einmal jemand an die Aliens denken?
Screenshot aus diesem Spiel.
"Mir ging es immer um Beherrschung. Die Beherrschung des Spiels, der Regeln, der Präzision, die erforderlich ist, um einer anderen Spielfigur den Kopf herunterzuballern, die Reflexe, die notwendig sind, damit meine Spielfigur das Spiel überlebt, das Kitzeln im Hinterkopf, wenn Instinkte und Koordination perfekt zusammenspielen. Es geht nicht darum, etwas niederzumetzeln. Im Gegenteil."
Mehr hier.

Ich hatte das ja schonmal: 2007 war ich als Stipendiat zur Festivalzeitung der Schillertage in Mannheim eingeladen, das Thema war Bestie Mensch. Ich schrieb damals einen Essay, um mich dort zu bewerben. Weil ich Festivalzeitungswahnsinn und den damit verbundenen Schlaflosigkeitsrausch immer sehr gerne mochte, und immer noch sehr gerne mag, bewarb ich mich 2009 einfach nochmal, das Thema war "Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt". Ich koppelte ein bisschen Spieltheorie mit der Killerspieldebatte, die damals wegen irgendeines Amoklaufes mal wieder aufgeflammt war, weil der Täter - selbstverständlich - "Counter Strike" gespielt hatte.

Ich bin ein großer Freund von Ballerspielen, bzw. Ego-Shootern, und wollte ein bisschen zur Ehrenrettung beispringen - vor allem, weil ich die ganze Debatte eher schwachsinnig finde, und mittlerweile ist das ja auch allgemein akzeptiert: Dass die Spiele nur begrenzt was mit Amokläufen zu tun haben, wenn überhaupt, sondern die Ursachen eher individuell in komplizierten sozialpsychologischen Geflechten gesucht werden müssen. Ich stellte damals, mit Johan Huizinga, die These auf, dass Spiele - ganz allgemein gesprochen - vielleicht eher eine Zuflucht als eine Ursache sein könnten, weil ein Spiel mit seinem festgesetzten Regelwerk immer ein Stück Ordnung in einer chaotischen Welt ist. 

Zugegeben, das ist eher ein Gedankenspiel, eine rhetorische Drehung, wenn man so will, aber eine, die - finde ich - nicht völlig aus der Luft gegriffen ist. 

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