Sonntag, 25. November 2012

Beton

"London, 23.April 1975. Muss nicht stimmen, aber: Londoner Nebel wallt über eine dreckige Kopfsteinstraße. Es ist dunkel. Die jungen Lyriker Jürgen Theobaldy und Rolf-Dieter Brinkmann kommen aus dem Pub "Shakespeare's" ins Bild gestolpert. Sie kommen vom Cambrigde Poetry Festival, haben dort gelesen, wollen wieder zurück nach Köln. Machen noch kurz Station in London, wollen im Rhine Hotel übernachten."
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Ich weiß noch, ich war jung, damals, als ich die Losen Notizen zum Mitschnitt von Rolf-Dieter Brinkmanns letzter Lesung in London schrieb. Ich war vielleicht auch gerade in Frankreich, bei meiner Mutter, saß in meinem alten Jugendzimmer, und es war ein heißer Sommer. Ich hatte Probleme mit dem Text, nicht, weil die Lesung oder die Texte mich besonders beeindruckt hätten - ich konnte mit Lyrik noch nie soviel anfangen - eher, weil mir klar war, dass Brinkmann irgendwie ein Held ist, wie man das damals so dachte, wie Rebellen eben Helden sind, dann, später. 
Mir war klar, dass Brinkmann für eine Menge Menschen ein Held ist, ein Held von der Sorte, über den eine Menge Leute alles wissen: Ich wusste nichts, und wollte es richtig machen. Ich wollte es richtig machen, und saß da also zu Hause, mein altes Jugendzimmer, gegenüber eines Friedhofs, hatte eine Menge Browserfenster gleichzeitig offen, und nannte das Recherche. 

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