Donnerstag, 29. November 2012

Schrott

Das Cover. Gutes Buch.
 "Ich schleifte kaputte Europaletten vom Supermarkt die Bahngleise runter zu meinem Schrottlager im Birkenwäldchen, ich durchstöberte die Fabrik, erst nur den Vorplatz, später die Gebäude, nach brauchbaren Gegenständen, verrosteten Metallteilen jeder Größe, zum Beispiel. Einmal fand ich ein drei Meter langes Plastikrohr. Ich weiß nicht, wie viel Schrott am Ende in dem Versteck im Wäldchen lag, heute habe ich den Eindruck, es muss mindestens eine Tonne gewesen sein. Ich wollte mit all dem Schrott nichts, ich schleppte ihn kilometerweit, nicht, weil ich damit etwas bauen wollte, nicht, weil ich irgendwas damit plante. An diese Geschichte musste ich denken, als ich – über Facebook, natürlich – die Nachricht bekam, ich solle doch einen Essay über Facebook schreiben."

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2010 war Facebook noch anders als heute. Es gab die neue Timeline noch nicht, es gab die Funktion, dass man Kommentare liken konnte noch nicht. Trotzdem waren wir - die Autoren des Buches und die Herausgeber - von Facebook fasziniert. Es war eine Maschine, die wir gerade erst so richtig entdeckten, eine Maschine, die wie für uns alles gemacht war. 

In meinem Freundeskreis sind hauptsächlich Journalisten, Autoren, Theaterleute, Kulturvolk, eben, und Facebook bot uns die Möglichkeit, uns auszutauschen, auf das hinzuweisen, was wir gerade so taten, was wir gerade dachten. Damals - und heute immernoch - ist mein Facebook-Stream eine glitzernde Angelegenheit voller interessanter Werkstattgespräche, voller Notizen und Artikeln von klugen Menschen, wie sie die Welt um uns herum beobachten, ich habe schon mehr als nur ein Projekt über Facebook geplant. 

Dieses Buch - "Statusmeldungen. Schreiben in Facebook." steckt voller Essays dieser Leute darüber, was ihnen Facebook bedeutet. Was Facebook kann, wenn man versucht, es kreativ zu benutzen. Kaufen kann man es hier, beim Blumenkamp-Verlag, in dem dann später auch das von mir herausgebene Standardwerk übers Luftgitarrespielen erschienen ist. 

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